Orgatec Review:
Flexible Büro­lösungen im Fokus

Das klassische Einzelbüro hat seine Berechtigung zwar noch nicht verloren. Allerdings müssen künftig mehr individuelle und flexible Bürolösungen statt starrer und hierarchisch gegliederter Bürostrukturen geschaffen werden, um auf unterschiedliche Aktivitäten und Arbeitsweisen flexibel reagieren zu können. Das ist das Resümee der diesjährigen Orgatec, der internationalen Leitmesse für moderne Arbeitswelten.

 

Titelbild: © Koelnmesse GmbH, Harald Fleissner

Gut besucht: Orgatec, die Leitmesse für moderne Arbeitswelten © Koelnmesse GmbH, Harald Fleissner

Denn die Büros der Zukunft werden Orte sein, an denen man nicht nur arbeitet. Hier werden auch Freundschaften geschlossen und Ideen miteinander ausgetauscht. „Der größte Hebel ist dabei die Büroarchitektur“, so Wybo Wijnbergen, General Manager für Nordeuropa bei WeWork.

„Bereits mit kleinen Veränderungen wie Pflanzen oder Farben lässt sich ein besseres Raumklima schaffen und dadurch die Produktivität der Mitarbeiter steigern.“

„Die klassische Büroerfahrung hat ausgedient“

Außerdem müssten Einzelbüros aufgebrochen und mehr Gemeinschaftsflächen wie beispielsweise Küchen geschaffen werden. Meetingräume fernab der klassischen Konzepte würden außerdem die Möglichkeit bieten, Räume flexibel und abhängig von der Teamgröße zu buchen.

Die klassische Büroerfahrung hat laut Wijnbergen ausgedient. „Wir werden in Zukunft weniger an einen Ort gebunden sein“, fährt der Geschäftsführer fort. „Künftig entscheidet der Angestellte, wo und wie er arbeiten will. Gleichzeitig überlegt sich auch das Unternehmen, wo und wie es seine Mitarbeiter am besten einsetzen kann.“

Diskussion auf der Orgatec: Wie sieht die Arbeitswelt der Zukunft aus @ Katja Ollech

Mitarbeiterengagement und Wohlbefinden

Jennifer Wammack, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit des BIFMA, ist ebenfalls der Ansicht, dass die Arbeitsumgebung maßgeblich zur Mitarbeiterzufriedenheit beitragen kann. Das Wohlbefinden der Angestellten wiederum hat Auswirkungen auf die Profitabilität eines Unternehmens.

Jennifer Wammack, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit des BIFMA @ Katja Ollech

Ihrer Meinung nach haben Räume das Potenzial, im Hinblick auf Mitarbeiterengagement einiges zu bewirken. Schon kleinste Veränderungen, wie beispielsweise die Anschaffung neuer Büromöbel, könnten die Mitarbeitermotivation steigern.

Ein besonderes Augenmerk sollten Arbeitgeber ihrer Meinung nach auf die Bedürfnisse der sogenannten Millennials haben. Denn für 78 Prozent der Jobsuchenden, die zwischen den Jahren 1980 und 1999 geboren wurden, ist die Qualität des Arbeitsplatzes von enorm großer Bedeutung.

Und immerhin zählen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 20 Prozent der heutigen Arbeitskräfte zu dieser Zielgruppe.

Multispaces entwickeln sich zur dominanten Büroform

Aussagen, die auch die auf der Orgatec vorgestellte Studie „Wirksame Büro- und Arbeitswelten“ vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO bestätigt. Dieser Studie zufolge ist die Gestaltung von Büro- und Arbeitswelten mit typischen Unternehmenszielen verbunden.

Dazu gehören unter anderem die Unterstützung von Arbeitsprozessen, Arbeitsweisen und Organisationsstrukturen. Aber auch das Wohlbefinden und der Gesundheitsschutz der Mitarbeiter, die Arbeitgeberattraktivität, die Unternehmenskultur, die Innovationsfähigkeit der Organisation, die effektive Nutzung von Räumlichkeiten und modernen Technologien sowie eine effektive Umsetzung von Nachhaltigkeit im Büro.

Interessant ist auch, dass 54 Prozent der befragten Studienteilnehmer erwarten, dass sich der „Multispace“ zur dominanten Büroform in ihrem Unternehmen entwickeln wird. Bei diesem Konzept wechseln sich offene mit geschlossenen Räumen ab. Häufig besteht zudem ein non-territoriales Bürokonzept, in dem Arbeitsplätze und Meetingräume flexibel von allen Mitarbeitern genutzt werden können.

Stand: König + Neurath, Halle 7 © Koelnmesse GmbH, Harald Fleissner

Orte des Austausches und der Kom­muni­kation

Neben Freelancern und Startups haben inzwischen auch größere Unternehmen die Potentiale von kollaborativen Arbeitsweisen erkannt. Sie wissen, dass Coworking, Shared-Offices und andere Formen der räumlichen Zusammenarbeit flexible Arbeitsplätze erfordern.

Denn zukunftsweisende Büros sind Orte des Austausches und der Kommunikation. Digitalisierung und Vernetzung prägen außerdem zunehmend unseren Arbeitsalltag. Gefordert ist daher ein Büroumfeld, das mobile Arbeitsweisen ebenso erleichtert wie einen schnellen Informations- und Ideenaustausch.

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